London, 30. April 1912

Ich wusste noch nicht so recht ob ich mich mit all dem hier arrangieren konnte. Wir waren jetzt seit etwas mehr als 2 Wochen in London, im Jahr 1912. Paul und ich mussten unsere geliebte Tochter bei meiner Tante Grace lassen, um sie vor der Loge und vor allem vor dem Grafen zu schützen. Unsere einzige Hoffnung war es, dass Gwen das Gen nicht geerbt hat. Aber bei zwei Genträgern als Eltern war das wohl ehr unwahrscheinlich. Zum Glück kamen wir bei Margaret Tilney unter, ebenfalls eine Genträgerin - Jade. Zum Übergang wohnten wir jetzt als Gäste mit in ihrem Haus. Es war ein herrlicher Frühlingtag, sodass wir beschlossen einen Spaziergang im Hyde Park zu unternehmen.

Lady Tilney, Paul und ich gingen gerade an einem kleinen Fluss entlang. Ich meinte mich zu errinnern das in unserer Zeit hier eine Brücke gestanden hatte. Es war ein herrlicher Frühlingstag, die Vögel zwitzscherten, die Sonne schien und einzelne bauschige Wölkchen zierten den blauen Himmel. In der ferne sahen wir einen jungen Mann direkt auf uns zu kommen und mich ergriff Panik. Hatte die Loge uns bereits entdeckt?

Das musste also der Diamant sein, ganz klar ein arroganter de Villiers. Er hatte dunkles, zum Pferdeschwanz gebundenes Haar, die typischen markanten de Villiers Gesichtszüge und grüne Augen. Das er unser Blut haben wollte war ganz klar, aber er würde es nicht bekommen, niemals. Paul legte mir beruhigend die Hand auf den Rücken und sagte "unser Blut bekommst du nicht, kleiner. Die einzige mit der wir über unser Blut verhandeln werden ist Gwendolyn!".

Also hatte unsere Tochter ebenfalls das Zeitreisegen geerbt. Wir hatten so sehr gehofft, dass sie es nicht erwischt, da auch meine Tante Glenda am selben Tag eine Tochter geboren hat. Natürlich wusste das keiner, denn wir betochen die Hebamme, das Geburtsdatum von Gwendolyn einen Tag nach hinten zu verschieben, damit es nicht auffiel. Wie Gwendolyn wohl sein wird? Für uns wäre sie schließlich erst wenige Wochen alt, und jetzt bereits 16! "Wir werden Gwendolyn nichts tun. Wir wollen nur mit ihr reden." Meine Stimme brach und Paul ergriff meine Hand. "Wann könnt ihr uns gemeinsam besuchen kommen?"

Bei der Erwähnung von Gwendolyns Namen nahm ich ein kaum merkliches zwinkern des Diamanten wahr, konnte es aber nicht so recht deuten. Bereits nächste Woche würde ich endlich meine geliebte Tochter Wiedersehen. Wie sie wohl aussehen mochte? Bestimmt wunderschön. Ich konnte den Tag jetzt schon kaum mehr abwarten.

"Wir wollen ihr nichts tun, sondern nur mit ihr reden! Sie ist die einzige Person mit der wir über unser drei Blut verhandeln würden. Daher schlage ich vor du reist wieder zurück und wir sehen uns in einer Woche." Eine Woche konnte ganz schön lang sein. Wenn auch widerstrebend willigte der Diamant ein und verabschiedete sich von uns.


(vllt kannst du ja in der Fortsetzung einen Zeitsprung machen?! ;) )

(ich fürchte das mit Gwen hat sich erstmal erledigt... wenn du möchtest kannst du ihren Part erstmal übernehmen)

Der Diamant und Gwendolyn saßen zusammen mit Margret im Salon. Paul stand wie erstarrt vor mir, ich konnte Gwendolyn dadurch leider nicht sehen. Erst als er ein Stück beiseite ging erkannte ich sie sofort. Sie hatte dunkles Haar, genauso wie Paul und wunderschöne blaue Augen, genau wie meine. Sie ist ein wunderschönes Mädchen und ich kann immer noch nicht ganz realisieren das dies das kleine schreiende Bündel war, was ich vor wenigen Wochen noch auf dem Arm hatte. "Gwendolyn..." wisperte ich. Ich wollte auf sie zugehen, jedoch hinderte mich der Diamant daran.

Meine Güte, dieser Gideon schien Gwendolyn ja richtig zu beschützen. Als ob wir ihr etwas antuen wollten. Als sie an mich und Paul gewannt fragte, was wir wollen und woher wir sie kannten, begann ich "Gwendolyn, wir .... du .... du bist ....", doch Paul fiel mir mit einem flehenden Blick ins Wort. "Du bist etwas besonderes." sagte er stattdessen. Gwendolyn schien trotzdem noch ziemlich verwirrt. "Aber warum wolltet ihr mich unbedingt sehen? Ich kenne euch doch gar nicht." Ich versetzte mir einen Stich in der Herzgegend. Wie gerne ich ihr sagen würde das wir ihre Eltern waren. Aber wer weiß wie sie darauf reagieren würde. Es muss schon verwirrend genug sein plötzlich in der Zeit reisen zu können.